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Porträtfoto einer älteren Frau beim Spaziergang.

Inkontinenz

Wenn Urin oder Stuhl nicht mehr kontrolliert und bewusst abgegeben oder zurückgehalten werden kann, lautet die Diagnose Inkontinenz. Dabei ist zwischen verschiedenen Formen und Schweregraden zu unterscheiden. Nicht jeder Betroffene mit einer Harninkontinenz benötigt einen Katheter und nicht jeder mit einer Stuhlinkontinenz einen künstlichen Schließmuskel.

Was können wir bei Inkontinenz für Sie tun?

Wenn Sie selbst oder ein Angehöriger von einer Inkontinenz betroffen sind, Sie aber trotzdem Ihrem normalen Alltag nachgehen wollen, können wir Ihnen mit verschiedenen Möglichkeiten helfen.

Bei Harninkontinenz

Lernen Sie von uns Katheterismus. Ein Katheter ist ein dünnes Röhrchen, das über den Harnweg vorsichtig in die Blase eingeführt wird. Durch das Röhrchen kann der Urin abfließen, sodass die Blase vollständig entleert wird. Wir legen Wert auf die selbstständige Versorgung der Patienten, sofern dieser dazu in der Lage ist. Daher lernen Sie durch uns, wie Sie sich selbst den Katheter in Ihre Blase einführen können. Die Vorteile hierbei sind für Sie, dass Sie auf keinen Fremden angewiesen sind, um Ihre Blase zu entleeren. Sie können daher wie gewohnt Ihrem aktiven Alltag nachgehen. Wenn Sie den Selbstkatheterismus durch uns gelernt und ein paar Mal selbst durchgeführt haben, wird dies auch nicht länger dauern als ein normaler Toilettengang.

Bei Stuhlinkontinenz

Wir können wir Sie im Bereich der Darmspülungen, auch anale Irrigation genannt, schulen. Die Darmspülung soll den Darm entleeren, damit weniger Stuhl unkontrolliert verloren wird.

Wenn Sie einen Angehörigen mit Inkontinenz pflegen, schulen wir Sie sowie auch das ambulante Pflegepersonal in der richtigen Anwendung der verschiedenen, individuell benötigten Produkte. Gern beraten wir Sie außerdem zu Alternativen, beispielsweise bei Schwierigkeiten in der Handhabung, oder vermitteln den Kontakt zu Selbsthilfegruppen. 

Die verordneten Hilfsmittel kann der Patient direkt über uns beziehen. Dafür schauen wir individuell und herstellerübergreifend, welche Produkte den Patienten optimal versorgen und am einfachsten in der Handhabung sind. In Abstimmung mit dem Arzt werden diese Produkte rezeptiert. Für Pflegehilfsmittel kommt die Pflegekasse auf. Bei uns können Sie diese in praktischen Paketen erhalten.

Formen und Schweregrade der Inkontinenz

Die Harninkontinenz, bei der unbeabsichtigt Urin aus der Blase entweicht, wird in fünf Formen unterschieden:

  • Dranginkontinenz: Der Harndrang tritt plötzlich auf, der Gang zur Toilette ist vom Betroffenen meist nicht mehr zu schaffen. Temporär kann diese Form bei Blasenentzündungen auftreten.

  • Belastungsinkontinenz: Beim unter anderem Husten oder Niesen oder beim Heben von schweren Gegenständen wird ungewollt Urin abgegeben.

  • Reflexinkontinenz: Aufgrund geschädigter Nerven spüren Betroffene nicht, dass ihre Blase voll ist. Daher entleert sich diese in unregelmäßigen Abständen von allein.

  • Überlaufinkontinenz: Wegen einer zu vollen Blase fließt ungewollt Urin ab. In einigen Fällen verspüren die Betroffenen zudem einen ständigen Harndrang.

  • Extraurethrale Harninkontinenz: Urin fließt ständig unkontrolliert ab, allerdings nicht nur über die normalen Harnwege, sondern auch durch falsche Harnwege, die unter anderem in die Vagina oder den After führen können.

Die Drang- und Belastungsinkontinenz kann gemeinsam auftreten. In diesem Fall wird von einer Mischinkontinenz gesprochen.

Die Stuhlinkontinenz wird in drei Schweregrade unterteilt:

  1. Der gelegentliche Abgang kleinerer Mengen Stuhl und Darmgase

  2. Darmgase und dünner Stuhl können nicht zurückgehalten werden

  3. Ständiges Schmieren von Stuhl, Betroffene können auch festen Stuhl verlieren

Wie entsteht Inkontinenz?

​Harninkontinenz

  • Neurologische Erkrankungen

  • Organsenkungen

  • Beckenbodenschwäche

  • Geschädigte Nerven im Gehirn oder Rückenmark

  • Tumore

  • Blasensteine

  • Probleme mit der Prostata

​Stuhlinkontinenz

  • Störungen oder Schädigungen des Schließmuskels durch Krankheiten

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

  • Neurologische Krankheiten

  • Beckenbodenschwäche

  • Hämorrhoiden

  • Selten angeboren

Was hilft bei Inkontinenz?

Bei leichten Formen der Harn- oder Stuhlinkontinenz hilft der regelmäßige Gang zur Toilette, damit Patienten Blase und Darm entleeren. Gerade bei Frauen eignet sich die Beckenbodengymnastik, um diesen zu stärken und so einer Inkontinenz vorzubeugen oder diese zu behandeln. Medikamente können in einigen Fällen hilfreich sein, ebenso wie Elektrotherapie oder ein Biofeedbacktraining. Im Fall einer extraurethralen Inkontinenz ist eine Operation notwendig, um die falschen Harnwege zu entfernen.

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